Michael Braun – Poetenladen (2008): “In der Kunst der Desillusionierung sind auch die internationalen Lyriker geübt, die uns Urs Engeler in Heft 28 von “Zwischen den Zeilen“, der nach wie vor besten Lyrik-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, vorstellt. Da ist der Belgier Paul Bogaert, der in seinem Gedichtzyklus “Zirkuläre Systeme” ganz kalte Inspektionen unserer Lebenswelt vorlegt. Es sind anthropologische Befunde in Gedichtform, in denen fast nie ein “Ich”, statt dessen ein unpersönliches “Man” im Zentrum steht und die das Leben als Folge unauflösbarer Zwangszusammenhänge schildern. “Man stöhnt, pausiert und stöhnt / im Kausalzusammenhang”, heißt es programmatisch an einer Stelle und kurz darauf taucht ein grusliges Ebenbild des Menschen auf: “der Angsthase im Riesenrad”.
‘DEK ME TOE’ | ‘DECK MICH ZU (vert. Kevin Perryman), ‘ZONDER HANDEN’ | ‘OHNE HÄNDE’, ‘WELCOME HYGIENE’ (vert. Andreas Ecke), ‘Al wie opgewekt is…’ | ‘Alle gutgelaunten…’ (vert. Rosemarie Still), in: Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas. Herausgegeben von Jan Wagner und Federico Italiano, Hanser Literaturverlage, 2019.
‘Gevoel, lef en uitstraling in onze vingers’/Gefühl, Mumm und Ausstrahlung in unseren Fingern’, ‘We doen allerlei dingen zoals o.a. bijvoorbeeld’ / ‘Wir tun mancherlei Dinge, wie u.a. zum Beispiel’, ‘Zo veel mogelijk. Zo lang mogelijk’ / So viel wie möglich. So lange wie möglich’, ‘Achter de gordijnen’ / ‘Hinter die Vorhänge’, ‘Te veel energie / Zuviel Energie’ (übersetzt von Stefan Wieczorek), in: Poet, Literaturmagazin, nr. 18, 2015, p. 71-81.
Park. Zeitschrift für neue Literatur (2010, nr. 64)